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Wir verstehen unter dem Norden die kaltgemäßigten Zonen der Nordhalbkugel,
in Europa etwa nördlich des 55. Breitengrades, in Amerika und Asien etwa nörd-
lich des 48. Breitengrades.
In diesen Zonen umspannt der größte zusammenhängende Wald der Erde die
Nordhalbkugel in Form von riesigen borealen Nadelwäldern. Die boreale Nadel-
waldzone ist die am nördlichsten gelegene Vegetationszone der Erde. Boreale
Nadelwälder erstrecken sich über Eurasien (Nordeuropa, Sibirien, Mongolei)
und Nordamerika (Kanada, Alaska).
Die borealen Nadelwälder werden in Nordeurasien Taiga genannt. Sie bildet
einen Gürtel von Fennoskandinavien durch Sibirien bis zum Pazifik. (Erklärung
von Begriffen: siehe Navigation, Kleines Lexikon). Nördlich der Taiga beginnt
die baumlose Tundra, in der wegen des Klimas auch keine Nadelbäume mehr
wachsen. In der Übergangszone zwischen Taiga und Tundra sind vereinzelt
Krüppelbirken angesiedelt.
Zum europäischen Norden gehören die 14 unten aufgeführten Länder. Häufig
wird von "Skandinavien" gesprochen, und damit sind dann Dänemark, Norwe-
gen, Schweden und Finnland gemeint.
Das ist nicht korrekt, denn zu Skandinavien im eigentlichen Sinne gehören aus-
schließlich Norwegen und Schweden. Denn durch diese beiden Staaten zieht
sich das gewaltige Skandinavische Gebirge - die Skanden - von Süd nach Nord,
mit einer Länge von ca. 1.700 km und einer größten Breite von 320 km. Der höch-
ste Berg ist 2.470 m hoch. Nur der äußerste Nordwesten Finnlands wird von den
Skanden gestreift, kein Grund, Finnland zu Skandinavien zu rechnen.
3 Bilder zum Anklicken:
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In den meisten unten aufgeführten Ländern gibt es boreale Wälder beziehungs-
weise Wälder mit borealem Charakter. Keine Taiga gibt es auf Grönland, Island,
den Färöern und Svalbard. Dort gibt es Tundren und Gletscher.
Borealer Nadelwaldgürtel
Wegen der guten Erreichbarkeit befassen wir uns hier hauptsächlich mit Nor-
wegen, Schweden, Finnland (inkl. Åland), Estland, Lettland, Litauen und Ost-
preußen. Diese 7 Länder haben eine fast einheitliche Flora und Fauna.
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Dänemark ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Die restlichen Länder
sind für uns sehr interessant, doch nicht einfach erreichbar, ganz abgesehen
von den nicht zu unterschätzenden Kosten.
Die Ureinwohner der borealen Nadelwälder und Tundren sind die Indianer in
Kanada und Alaska, die Eskimo (Eskimo siehe 'Kleines Lexikon') im äußersten
Ostsibirien, Alaska, Kanada, Grönland, die Pomoren auf Svalbard, das Rentier-
volk der Samen in Norwegen, Schweden, Finnland, Nordrußland und die nord-
östlichen Rentiervölker der Nenzen, Chanten, Mansen, Ewenken, Ewenen, Kor-
jaken, Jakuten und Tschuktschen in Sibirien, von West nach Ost. Bis auf die
Pomoren leben diese Ureinwohner weiterhin größtenteils in ihren angestamm-
ten Gebieten. Sie sind Jäger, Fischer, Sammler, Rentierzüchter oder heutzuta-
ge auch in anderen Berufen neben- oder hauptberuflich tätig.
Winter-Foto: Norwegen,
Schweden und Finnland
Die Ureinwohner wurden von europäischen Rassen unterworfen, die Länder
der Ureinwohner von diesen Eroberern besiedelt. In neuester Zeit wird den Ur-
einwohnern sehr viel Autonomie gewährt. Europäer und Amerikaner haben er-
kannt, daß Unterdrückung und Diskriminierung der falsche Weg ist. Und in dem
extrem dünn besiedelten Sibirien sind die Ureinwohner ohnehin weitgehend
sich selbst überlassen.
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Die Menschen Nordeuropas haben ähnliche Kulturen, ähnliche Lebensinhalte,
ähnliche Baustile etc. Überwiegend Blockhäuser und andere Holzhäuser gibt
es sowohl in Lettland als auch in Rußland, Norwegen und Grönland. Eisfischer
trifft man in Ostpreußen aber auch in Estland, Finnland und Schweden an. Wer
Schwedisch spricht, kommt auch in Grönland, Island, Färöer, Dänemark, Norwe-
gen, Svalbard, Åland und einigen Landesteilen Finnlands zurecht. Wer Finnisch
spricht, versteht auch die Esten. Und Russisch wird im gesamten Baltikum ge-
sprochen, da das Baltikum zur Sowjetunion gehörte.
Eisfischer in Latgalen / Lettland
Die Entdeckung und Besiedlung des nördlichen Nordamerikas
Geschichte Amerikas muß umgeschrieben werden:
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Einwohner: 56.462 (1.1.2008) -- Fläche: 2.166.086 km² -- Dänische Krone
Landtiere: Polarbären, Moschusochsen, Rentiere, Polarwölfe, Polarfüchse u.a.
Hauptstadt: Nuuk (Godthåb)
Größte Insel der Erde, größtenteils vergletschert, geologisch zum amerikanischen Festland-
sockel gehörend, politisch zu Europa. Grönland ist eine gleichberechtigte Nation innerhalb
des dänischen Königreiches. Ureinwohner sind die Inuit. Zeitweise von Wikingern besiedelt.
< zum Anklicken
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Einwohner: 317.593 (1.12.2009) -- Fläche: 103.125 km² -- Isländische Krone
Wild-Landtiere: Rentiere, Polarfüchse
Hauptstadt: Reykjavík
Größte Vulkaninsel der Erde. Auf Island ist heute noch zu sehen, wie die Erde entstanden
ist. Die Gegensätze zwischen heiß und eiskalt sind unübersehbar. Hier gibt es nach Grön-
land und Svalbard den flächenmäßig drittgrößten Gletscher Europas, den Vatnajökull. Der
Waldbestand wurde vor Jahrhunderten abgeholzt, auch von den Wikingern: Bootsbau.
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Einwohner: 48.400 (August 2010) -- Fläche: 1.396 km² -- Färöische Krone
Mererestiere: Kegelrobbe, Grindwal -- Zuchttiere: Schafe
Hauptstadt: Tórshavn
Ins Deutsche übersetzt heißt Färöer "Schafsinseln". Die Färöer sind eine gleichberechtig-
te Nation innerhalb des dänischen Königreiches und liegen als zerklüftete Inselgruppe zwi-
schen Südnorwegen und Island im Nordatlantik. Wald gibt es nicht. Auf Färöer befindet
sich das höchste Kliff der Welt (754 m), das senkrecht aus dem Meer ragt.
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Einwohner: 5.475.791 -- Fläche: 43.094 km² -- Dänische Krone
Landtiere: Rotwild, Damwild, Rehe, Füchse, Dachse, Waschbären u.a.
Hauptstadt: Köbenhavn (Kopenhagen)
Dänemark besteht aus dem großen Festlandteil Jütland (die nördliche "Fortsetzung" von
Schleswig-Holstein) und sehr vielen Inseln. Landschaftlich hat Dänemark große Ähnlich-
keit mit Schleswig-Holstein. Dänemark ist ein hochentwickelter Industriestaat, jedoch
auch mit sehr viel Landwirtschaft. Und es gibt viele 100 km Strände, überwiegend Sand.
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Einwohner: 4.856.464 (Stand 2010)-- Fläche: 323.759 km² -- Norwegische Krone
Elche, Rotwild, Rehe, Rene, Braunbären, Wölfe, Luchse, Vielfraße, Biber..
Hauptstadt: Oslo
Norwegen ist landschaftlich das beeindruckendste Land des Nordens. Es wird behauptet,
in Norwegen würden sich alle Landschaften Europas wiederfinden. Durch die Skanden ist
Norwegen stark zerklüftet und in viele Landschaften unterteilt. Der nördlichste "Landes-
teil" Norwegens ist Svalbard, ca. 1.000 km nördlich des Nordkapps gelegen.
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Einwohner: 2.921 (2007) -- Fläche: 61.022 km² -- Norwegische Krone
Landtiere: Polarbären, Walrosse, Robben, Spitzbergen-Rene, Polarfüchse u.a.
Hauptstadt: Longyearbyen
Svalbard ist eine große Inselgruppe im Arktischen Ozean. Svalbard heißt 'Kühle Küste'.
Größte Insel ist Spitzbergen und so wird meistens auch die gesamte Inselgruppe genannt.
Hier gibt es Tundren und Gletscher. Auf Spitzbergen leben nur 2.900 Menschen und 3.000
Eisbären. Auf der Insel Nordaustlandet befindet sich der zweitgrößte Gletscher Europas.
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Einwohner: 9.340.682 (Dez. 2009)[ -- Fläche: 450.295 km² -- Schwed. Krone
Elche, Rotwild, Rehe, Rene, Braunbären, Wölfe, Luchse, Vielfraße, Biber..
Hauptstadt: Stockholm
Schweden hat mit 9,3 Mio Menschen die meisten Einwohner des Nordens. Schweden ist
hoch industriealisiert mit sehr vielen namhaften Konzernen. Das Land ist dicht mit riesi-
gen Wäldern überzogen. Es gibt ca. 100.000 Seen und mit dem Vänern den drittgrößten See
Europas. Im Westen ziehen sich die Skanden von Dalarna bis zur nördlichen Landesgrenze.
Filme von Dieter Kisse
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Einwohner: 27.734 (31.12.2009) -- Fläche: 1.553 km² -- Euro
Wild-Landtiere: Elche, Rotwild, Rehe, Füchse u.a.
Hauptstadt: Mariehamn
Åland ist eine Inselgruppe in der Ostsee mit 6.700 Inseln und liegt zwischen Stockholm
und der südfinnischen Großstadt Turku. Nördlich von Åland beginnt der Bottnische Meer-
busen als eine große Bucht der Ostsee. Åland ist ein weitgehend autonomer Landesteil
Finnlands, landschaftlich reizvoll mit großen Wäldern und Seen.
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Einwohner: 5.326.314 (31.12.2008) -- Fläche: 338.424 km² -- Euro
Elche, Rehe, Rentiere, Braunbären, Wölfe, Luchse, Vielfraße, Biber u.a.
Hauptstadt: Helsinki
Auch in Finnland gibt es wie in Schweden riesige Wälder und Seen. Finnland ist jedoch bis
auf höhere Berge im Norden ziemlich flach. Finnland ist hoch industriealisiert. Auch hier
gibt es große Konzerne. Finnland baut neben Rußland die besten Eisbrecher der Welt und
setzt sie für die internationale Schiffahrt ein, z.B. im Bottnischen Meerbusen.
Filme von Dieter Kisse
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Keine Angaben über Einwohner und Fläche -- Rubel
Elche, Rehe, Rentiere, Braunbären, Wölfe, Luchse, Vielfraße, Biber u.a.
Hauptstadt: St. Petersburg
Rußland ist das mit Abstand größte Land der Erde - 47,8 mal größer als Deutschland. Das
europäische Nord-Rußland erstreckt sich vom Finnischen Meerbusen bis zum nördlichen
Ural. Die Natur ist wie in Schweden und Finnland. Die beiden größten Seen Europas befin-
den sich in Nord-Rußland: Ladoga und Onega in russisch Karelien.
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Einwohner: 1.340.021 (1.10.2010) -- 45.227 km² -- Euro
Elche, Rotwild, Rehe, Braunbären, Wölfe, Luchse, Biber, Hasen u.a.
Hauptstadt: Tallinn (Reval)
Estland ist der nördlichste Staat des Baltikums und liegt genau gegenüber von Südfinnland,
nur getrennt durch den Finischen Meerbusen der Ostsee. Esten und Finnen sind eng ver-
wandt. Wer finnisch spricht, kommt gut in Estland zurecht. Zu Estland gehört ungefähr die
Hälfte des Peipus-Sees, dem viertgrößten Sees Europas nach dem Vänern.
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Einwohner: 2.245.800 (1.1.2010) -- Fläche: 64.589 km² -- Lats
Elche, Rotwild, Rehe, Braunbären, Wölfe, Luchse, Biber, Hasen u.a.
Hauptstadt: Riga
Hauptsächlich besteht Lettland aus 5 historischen Regionen: Kurzeme (Kurland), Vidzeme
(Livland), Zemgale (Semgallen), Daugava (Düna) und Latgale (Lettgallen). Der europäische
Braunbär ist in den Provinzen Latgale und Vidzeme wieder heimisch geworden. Auch in Lett-
land gibt es große Wälder und Seen.
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Einwohner: 3.329.000 (1.1.2010) -- Fläche: 65.301 km² -- Litas
Wild-Landtiere: Elche, Rotwild, Rehe, Wölfe, Luchse, Biber, Hasen u.a.
Hauptstadt: Vilnius (Wilna)
Aus der Weichseleiszeit (vor 20.000 Jahren) sind viele Moränen, also Höhenzüge zurück-
geblieben. Etwas mehr als 30 % der Landesfläche sind von Wäldern bedeckt, mit hunder-
ten unberührter Seen. Es gibt über 200 Naturschutzgebiete, darunter 5 Nationalparks.
Die Strände auf der Kuhrischen Nehrung sind teilweise menschenleer.
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Einwohner: 2.025.741 (1905) -- Fläche: 36.994 km² -- Rubel + Zloty
Wild-Landtiere: Elche, Rotwild, Rehe, Wölfe, Luchse, Biber, Hasen u.a.
Hauptstadt: Kaliningrad (Königsberg)
Ostpreußen haben wir Deutschen in dem schrecklichen Zweiten Weltkrieg - den der Web-
master dieser Homepage noch selbst miterlebt hat - 'verspielt'. Es ist zwischen Polen und
Rußland aufgeteilt worden, und der russische Teil ist eine Enklave.
Das Bild über den borealen Nadelwaldgürtel ist aus Wikipedia mit GNU-Lizenz für freie Dokumentation -- Das Weltraum-Foto von
Skandinavien ist ein lizenzfreies Foto der NASA -- Das Bild von den Eisfischern ist unser urheberrechtlich geschütztes Privatbild.
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